Analyse von Online-Aggression unter Jugendlichen: Schweregrad und Coping
Durch die Verbreitung, tägliche Nutzung und Bedeutung, welche Medien im Leben Jugendlicher eingenommen haben, ist es nicht verwunderlich, dass es, wie auch im realen Leben, zu aggressivem Handeln unter Jugendlichen kommt. Auseinandersetzungen finden online statt oder werden virtuell fortgesetzt.
In diesem Zusammenhang wird fast immer von Cybermobbing gesprochen. Aber mit der Beschränkung auf Cybermobbing, werden verschiedene Formen jugendlicher Aggression im Netz außer Acht gelassen. Nämlich solche, die beim täglichen Surfen oder Chatten deutlich häufiger auftreten und auf den ersten Blick vielleicht harmlos wirken, jedoch von Jugendlichen ebenfalls als problematisch erlebt werden und leicht außer Kontrolle geraten können.
Genau an diesem Punkt setzt diese Untersuchung an. Die Studie versucht herauszufinden, welche verschiedenen Arten von Aggression im Netz, neben Cybermobbing, unter Jugendlichen existieren. Was ist spaßhafte Neckerei und was wiederum wird von Jugendlichen als belastend oder bedrohlich empfunden? Und wie gehen die Heranwachsenden mit Übergriffen Gleichaltriger im Netz um?
Kennt man die täglichen Gefahren und Problem, mit denen Heranwachsende konfrontiert werden, und deren Mechanismen, fällt es leichter, zu ihrem Schutz beizutragen, sowie Informations- und Hilfsangebote zu schaffen und zu verbessern.
Hierzu wurde in Zusammenarbeit mit Jugendlichen ein Fragebogen entwickelt, welcher verschiedene Szenarien von Online-Aggression unter Jugendlichen umfasst. Erhoben werden Informationen zu
- Einschätzung zum Schweregrad
- Art des Angriffs (privat vs. öffentlich)
- Verbindung zum Aggressor (Enge Freunde vs. Bekannte vs. Online-Bekanntschaften)
- Form der aggressiven Methode (Text vs. Bild)
- Copingstrategien im Umgang mit Online-Aggression
- Dr. Julia Fluck, Dipl.-Psych. Claudia Stelter